Homöopathie bei Mittelohrentzündung+Paukenerguss

Homöopathie bei Mittelohrentzündung + Paukenerguss

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Mittelohrentzündung und Paukenerguss mit Antibiotika oder Homöopathie behandeln?

Mittelohr-Entzündungen und Paukenerguss bei Kleinkindern lassen sich in der Regel gut mit Homöopathie behandeln. Antibiotika sollten immer die letzte Wahl sein. Bereits vor vielen Jahren fand ich diese Pressemeldung, die mich zu diesem Beitrag animierte. 

Zitat: „Antibiotika bei Mittelohrentzündung von Kindern oft nicht sinnvoll?“
München (dpa/gms) – Die Behandlung einer Mittelohrentzündung bei Kindern mit Antibiotika ist oft nicht sinnvoll. Antibiotika könnten eine Ohrentzündung im Höchstfall um einen Tag verkürzen. Dies teilt die Landesvertretung Bayern der Techniker Krankenkasse (TK) in München mit. Zudem sei die Behandlung meist mit Durchfall und Hautausschlägen als Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus sei die Gefahr groß, dass durch eine überflüssige Antibiotika-Einnahme resistente Keime gezüchtet werden. Die TK empfiehlt als Alternative, Kindern bei Mittelohrentzündungen Schmerz- und Fieberzäpfchen zu verabreichen.“ (Zitat Ende)

In einer Broschüre der “Springer Medizin” – “Pharmawissen aktuell” äußert sich eine Münchener Ärztegruppe in Rahmen eines Expertenworkshops im August 2018 gleichermaßen.

  • Dr. med. Matthias Bohnenberger – Allgemeinmediziner aus Bad Tölz
  • Dr. med. Winfried Huber, Fa HNO aus Holzkirchen
  • Dr. med Peter Thilemann, FA f. Kinderkrankheiten, München
  • Dr. med. Benno weber,FA HNO aus Bad Aibling

Zitat … Auszüge: Zwei Drittel aller Kinder erkranken bis zum 3. Lebensjahr mindestens einmal an einer Akuten Otitis Media AOM. Die Hälfte von Ihnen mehr als dreimal. …. 

Auszug PDF: Springerverlag AOM Antibiotika: Antibiose bei Mittelohrentzündung – Watch-Wait-Strategie

Viren sind die häufigsten Verursacher der AOM

Die häufigsten Erreger der AOM sind Viren. Seltener verursachen Bakterie wie Streptokokken-Spezies die Erkrankung. Von daher ist eine initiale Behanldung mit Antibiotika meist kontraindiziert. 

aus einer Studie geht hervor, dass immer noch:

  • 9% der HNO-Ärzte
  • 17% der Kinderärzte und
  • 33% der hausärzte 

bei einer eitrigen Mittelohrentzündung weiterhin primär Antibiotika verordnen, unter der Annahme damit Komplikationen wie der Mastoiditis vorzubeugen.

Watch -and-wait-Strategie – Wann und wie lange?

Für gerechtfertigt hält das Gremium eine Wathch-and-Wait-Stragie bei der AOM grundsätzlich unter folgenden Voraussetzungen:

  • einseitige Erkrankung
  • keine offensichtliche Eiteransammlung
  • kein Immundefekt oder Implantant
  • angemessene Kontrolltermine vereinbar
  • ausreichende Mitarbeit (Compliance) vonseiten der Eltern

Sind diese Bedingungen erfüllt, könne man sich in den ersten 1-2 Tagen auf Analgetika und naturheilkundliche Medikamente beschränken. Auch bei Fieber könne man die ersten 24-36 Stunden abwarten.

Behandlung der Mittelohrentzündug beim Heilpraktiker

Die Behandlung der Mittelohrentzündung beim Heilpraktikerin wird seit eh und je unter den o.g Gesichtspunkten durchgeführt, denn es ist offensichtlich: Säuglinge und Kleinkinder erkranken relativ leicht und häufig an einer Mittelohrentzündung. Das ist sehr schmerzhaft für den kleinen Patienten und vor allem stressig für die Eltern. Dennoch ist es auch aus homöopathischer Sicht nicht nötig, gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Beim ersten Verdacht auf eine Mittelohrentzündung, bleibt in der Regel immer Zeit, bis zum Arztbesuch homöopathische Mittel als Sofortmaßnahme anzuwenden.

Die Entzündungen verschwinden mit Antibiotika zwar schnell, aber das Kind erkrankt nach 4-6 Wochen erneut. So kommt es innerhalb weniger Monate zu einer Chronifizierung der Krankheit und möglicherweise zu einer Antibiotika-Resistenz. Dasselbe gilt im Übrigen auch für den leichtfertigen Umgang mit Antibiotika bei Hals- und Nebenhöhlenentzündungen. Die chronische Sinusitis ist meist die chronifizierte Spätfolge der vorher antibiotisch unterdrückten Infektionen im HNO-Bereich.

Homöopathie statt Antibiotika bei Paukenerguss und Mittelohrentzündung?

Ob man Mittelohrentzündung oder Paukenerguss mit Antibiotika oder Homöopathie behandeln soll kann man nicht grundsätzlich beantworten. Es hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und sollte in jedem Fall mit einem kundigen Arzt oder Heilpraktiker abgestimmt sein. Aber man kann es immer und in jedem Fall als erste Maßnahme anwenden.
Hier ein Beispiel für ein bewährtes Rezept aus der homöopathischen Hausapotheke, mit dem auch Homöopathie-Laien – bis zur Konsultation ihres Arztes oder Heilpraktikers – beginnen können. Fachkundige Begleitung durch einen Arzt oder Heilpraktiker ist dringend angeraten. 

Bei Einsetzen der ersten Symptome gibt man Ferrum phosphoricum D12 und Belladonna D12 im Wechsel im Abstand von 5-10-15 Minuten. Begleitend kann auch das Komplexmittel Otovowen  gegeben werden. Kontaktieren sie mich gerne dazu!

Von jedem Mittel ca. 10 Globuli in je einem ½ Glas Wasser auflösen,  mit einem Plastiklöffel verkleppern und dem Kind in den genannten Zeitabständen jeweils ein Löffelchen einmal von dem einen, dann von dem anderen Mittel verabreichen. 

Wenn die Mittel für dieses Kind (die individuelle Konstitution sollte nach Möglichkeit berücksichtigt werden) passen, wird es nach kurzer Zeit ruhiger werden und einschlafen – genauso, als ob es ein Schmerz- und Fieberzäpfchen bekommen hätte. Sobald eine Zustandsverbesserung auftritt, muss mit einem homöopathischen Mittel die Dosis verringert, oder gewartet oder sagar aufgehört werden.

Fiebersenkende Medikamente – pro und contra – wann sind sie angezeigt?

Fieber senkende Medikamente in Form von Zäpfchen oder Tabletten sollte man nicht gleich zu Beginn eines Infektes dem Kind geben. Das Fieber ist eine gesunde Reaktion auf den Krankheitserreger und sollte nicht mit Aspirin, Novalgin oder Paracetamol unterdrückt werden. Für Mensch und Tier ist Fieber die wirksamste Immunabwehr bei viralen Infekten und auch bis zu einem gewissen Punkt in der Lage, Bakterien erfolgreich abzutöten. Erst bei sehr hohem Fieber, verbunden mit sehr starken Schmerzen (z.B. auch bei Mandelentzündung, Halsentzündung), kann es ggf. nötig sein, ein fiebersenkendes Schmerzmittel zu verabreichen, denn das Kind soll und muss natürlich nicht unnötig leiden. Aber Kleinkinder ertragen auch hohes Fieber bis knapp an die 40° noch besser als Erwachsene. Ab dann lässt sich hohes Fieber mit Wadenwickeln wunderbar absenken. Wenn man es zudem mit Homöopathie begleitet, kann man schon eine Menge erreichen.

Was tun in schweren Fällen von eitriger Mittelohrentzündung?

Bei einer stark eitrigen Mittelohrentzündung kann es nötig sein, das Trommelfell vom HNO-Arzt aufstechen zu lassen (=Paracentese), damit der Eiter abfließen kann. Ggf. kann dann auch eine Antibiose in Erwägung gezogen werden.
Das Öffnen des Trommelfells geschieht unter einer homöopathischen Behandlung jedoch meist von selbst. Der Eiter fließt heraus und dann sollte das Homöopathikum gewechselt werden z.B. auf Silicea. Oder der kundige Homöopath muss ggf. ein noch spezifischeres Mittel wählen?. Silicea saugt den Eiter auf und schließt die Trommelfellöffnung wieder.

Homöopathie bei Paukenerguss

Ist Rötung des Trommelfells dasselbe wie eine Mittelohrentzündung (Otitis media)?

Wenn das Trommelfell leicht gerötet ist, und das Kind über Ohrenschmerzen klagt, oder schon seit Längerem  „schlechter hört“, kann die Ursache ein Paukenerguss sein. Ein Paukenerguss ist eine Wasseransammlung hinter dem Trommelfell. Ein Paukenerguss kann chronisch werden und das Gehör nachhaltig schädigen. Der Paukenerguss entsteht häufig in Verbindung mit Polypen im hinteren, oberen Nasen-Rachen-Raum.

Sieht der Kinderarzt das, so werden in der Regel Antibiotika „zur Sicherheit“ empfohlen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern als Eltern, sondern suchen Sie in diesem Fall erstmal einen in der Homöopathie kundigen Arzt oder Heilpraktiker auf. Nur der oder die kundige Homöopath oder Homöopathin verfügen über die nötigen Kenntnisse auch schwerere Pathologien homöopathisch anzugehen.

Mittelohrentzündung und Paukenerguss mit Homöopathie oder Antibiotika behandeln? Darüber sollte man nachdenken und Nutzen und Risiken abwägen.